
INDUZIERTER VERKEHR DURCH STRASSENBAU IN UND UM FRANKFURT UND FOLGEN FÜR DAS KLIMA

WULF HAHN
Mediator, Dipl.Geograf, RegioConsult GbR, Marburg
PROF. DR. MARTIN LANZENDORF
Leiter der Arbeitsgruppe Mobilitätsforschung, Goethe-Universität Frankfurt am Main
8. JUNI 2022 -19 UHR – SÜDBAHNHOF, DIESTERWEGPLATZ, FRANKFURT
Folien der Referenten:
Wulf Hahn
Prof. Dr. Martin Lanzendorf
Berichterstattung Frankfurter Rundschau
vom 8.6. und 10.6.

Noch nirgendwo in Deutschland hat das Konzept der Planer*innen funktioniert, den stetig wachsenden Autoverkehr durch immer mehr Straßen- und Autobahnbau in den Griff zu bekommen.
Schuld daran ist der sogenannte induzierte Verkehr. Das ist Autoverkehr, der durch schnellere Straßen überhaupt erst entsteht. Sei es, weil vorherige ÖPNV-Nutzer*innen mit der Inbetriebnahme einer neuen Autobahn im Berufsverkehr auf das Auto umsteigen. Sei es, weil Autofahrer*innen sich dann andere, weiter entfernte Ziele als vorher aussuchen. Auch wird der Umzug ins Umland attraktiver, wenn man vermeintlich schneller mit dem Auto seinen Arbeitsplatz im Zentrum der Metropole erreicht. Neue Straßen führen damit zu verkehrserzeugenden Veränderungen von Siedlungsstrukturen. Am Ende bahnt sich dieser neue Autoverkehr wieder seinen Weg auf den Stadtstraßen zu seinen Zielen in der Stadt.
In Frankfurt ist dieses Phänomen mit jedem neuen Straßen- und Autobahnbau festzustellen. So auch an der Stadtautobahn A66/A661 im Frankfurter Osten. Verkehrsprognosen der Autobahnbauer sagen zwar – meist geringe – Entlastungen auf wenigen Straßen vorher. Der Autoverkehr auf dem gesamten Straßennetz wird jedoch nach den amtlichen Prognosen zunehmen.
Wie kann mit solchen Planungen das Ziel der Frankfurter Stadtregierung, sich bis 2035 auf den Weg zur Klimaneutralität aufzumachen, erreicht werden? Das ist das Geheimnis all jener, die heute noch für den Neubau der A66 Riederwald, einem Relikt der Zeit der autogerechten Stadt, eintreten.